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Gold- und Silberbarren – Kapitalanlage im eigenen Tresor?

Goldbarren auf Silberbarren

Goldbarren klingen für viele Menschen nach Hollywood: Fort Knox, spektakuläre Raubüberfälle oder Dagobert Duck – ein dekadentes Hobby für Superreiche. Natürlich wissen wir, dass Notenbanken Goldbarren als Währungssicherheit bunkern, manche Edelmetallbarren haben wir auch schon in der Auslage unserer Hausbank gesehen. Aber ist es wirklich eine gute Idee, sein Privatvermögen in Gold- und Silberbarren anzulegen, – und wie sähe das praktisch aus?

Barren sind Edelmetalle in Reinform

Barren sind die komprimierteste Form eines Edelmetalls. Sie werden zwar in verschiedenen Gewichtsgrößen, aber immer in der reinsten Form des Metalls von Scheideanstalten gegossen. Es gibt also nur Feingold- oder Feinsilberbarren mit einem Anteil von 99,99% des jeweiligen Edelmetalls, keine 585er-Goldbarren oder 800er Silberbarren. Das hat den Hintergrund, dass Barren zur Lagerung, zum Transport oder zum späteren Umschmelzen gegossen werden, nicht zu ästhetischen Zwecken.

Unterscheidung durch Material und Gewichtseinheiten

Edelmetallbarren gibt es aus Gold, Silber, Platin, Palladium und Rhodium, sie sind gerundet rechteckig und besitzen eingeprägt Angaben zu Material, Gewicht, Reinheit und Hersteller. Anlagegoldbarren gibt es in Gewichtseinheiten von 1g, 5g, 10g, 20g, 31,1g (1 oz), 50g, 100g, 250g, 500g, und 1.000g, aber auch andere Stückelungen sind möglich. Das gilt auch für die anderen Edelmetallbarren, wobei Silbertafeln bis zu 15kg wiegen können.

Zudem gibt es für Anleger Combi-Barren oder CombiBars von 1 kg, bei denen wie bei einer Schokoladentafel verschiedene Edelmetallstückchen aus Gold, Silber, Platin und Palladium verbunden werden und durch Sollbruchstellen in kleinen Einheiten wiederverkauft werden können.

Goldbarren als Teil einer Kapitalanlage

Als Kapitalanlage wird Ihnen jeder Anlageberater raten, Ihr Vermögen zu diversifizieren, also nur einen Teil in Edelmetall, einen anderen Teil etwa in Aktien und noch weitere Teile z.B. in Immobilien, Kunst oder Antiquitäten anzulegen. Denn wenn der Wert in einem Sektor fällt, bleiben Ihnen immer noch Ihre übrigen Anlagen. Natürlich hängt dies auch von der Anlagesumme und Ihrer Strategie ab. Ein guter Einstieg in Edelmetallbarren sind allerdings zunächst kleinere Stückelungen.

Gold ist die bevorzugte Anlageform

Gold hat dabei den Vorteil, dass sein Verhältnis von Wert zu Volumen sehr kompakt ist und es derzeit sehr gefragt ist. Es braucht wenig Lagerraum, ist diskret zu transportieren und ist anders als Palladium oder Rhodium überall schnell zu verkaufen.

An- und Verkauf jederzeit möglich

Kaufen können Sie Edelmetallbarren jederzeit bei Goldhändlern, Juwelieren, Banken oder direkt bei den Scheideanstalten, die sie produzieren. Aber auch der private Handel mit Edelmetallbarren auch über das Internet ist möglich, wenn auch riskanter. Die Echtheit sollte hier von Profis geprüft werden.
Je nach Auftragswert können Sie ihre Barren persönlich abholen, per Post oder Kurier bringen lassen. Bis zu einem Wert von 15.000 € können solche Tafelgeschäfte anonym abgewickelt werden. Bei größeren Werten werden Ihre Personalien erfasst.

Steuern, Provisionen, Versicherungen und Lagerkosten nicht vergessen

Bei Kapitalanlagen liegt der Gewinn immer zwischen Ankaufs- und Verkaufspreis. Oft vergessen werden dabei die Nebenkosten von Steuern, Verkaufsprovisionen und Lagerung. Bei Gold und Silber gibt es einige steuerliche Besonderheiten: Anlagegold ist mehrwertsteuerfrei, während Silberbarren mit 19% besteuert werden; erst nach einem Jahr Haltedauer sind Gewinne aus Gold und Silber steuerfrei. Genaue Informationen helfen bei der Wahl des Anlagemetalls. Generell gilt für Edelmetallbarren natürlich, dass es sich um langfristige Kapitalanlagen und -Absicherungen handelt. Wer auf kurzfristige Gewinne spekuliert, sollte sich eher mit Aktien beschäftigen.

Eigener Tresor oder Bankdepot?

Und letztlich stellt sich die Frage, wo lagere ich meine Goldbarren? Dies hat einen finanziellen und einen Sicherheitsaspekt. Es klingt zwar einfach, sich im heimischen Keller einen Tresor hinzustellen, aber vergessen Sie nicht, für den Einbruchsfall eine gesonderte Versicherung abzuschließen – und die ist nicht billig. Ruhiger schlafen Sie vielleicht mit einem kostenpflichtigen Depot bei Ihrer Bank oder mit einem anonymen Schließfach bei einem Drittanbieter. Doch auch hier müssen Sie sich oft um eine zusätzliche Versicherung bemühen und dabei geht die Anonymität des Schließfachinhaltes verloren.

Barren sind sichere Kapitalanlage – wenn man sich vorher informiert

Wie auch immer Sie sich entscheiden, Goldbarren sind heute noch mehr als vor zehn Jahren eine wertstabile Kapitalanlage mit Steigerungspotential. Beginnen Sie mit einem kleinen Barrendepot, um sich an diese ruhige Anlageform zu gewöhnen und bauen sie es nach und nach aus. Informieren Sie sich frühzeitig über Steuern, Versicherungen und Depotgebühren, dann können Sie mit Ihren Goldbarren im Safe sicher gut schlafen.